Bachelor/Master Grundbegriffe

Wenn du mit dem Studium anfängst, werden dir wahrscheinlich viele Begriffe begegnen, die du in diesem Zusammenhang noch nicht gehört hast. Da du nun zum Glück nicht mehr der erste Bachelorjahrgang bist, ist ein Teil der Anfangsschwierigkeiten überwunden und auch mit den neuen Wortkreationen wirst du bei Nachfrage kaum noch verwirrte Gesichter sehen.

Fächer

Grundsätzlich sind sowohl der Bachelor- als auch der Masterstudiengang in Fächer aufgeteilt. Jedes Fach gliedert sich in mehrere Module. Das sind die eigentlichen Vorlesungen mit allem, was so dazugehört. Zum Beispiel Mathematik. Da kann sich jeder was drunter vorstellen, kennt man ja aus der Schule. Wenn du zum Beispiel Höhere Mathematik (HM) als Fach hast, sind die Module, die du belegen musst HM I, HM II und HM III. In der Regel belegst du diese Module der Reihe nach in den ersten drei Semestern.

Prüfungen

Zum Bestehen eines beliebigen Fachs (Ausnahme siehe mündliche Prüfungen) musst du in diesem Fach die Modulprüfungen mit mindestens ausreichend bestehen. Diese Modulprüfung kann aus einer oder mehreren Einheiten bestehen. So sind zum Beispiel Übungen und Klausuren Teile der Modulprüfung. Wie genau sich alles zusammensetzt, ist im Modulhandbuch für das jeweilige Modul festgelegt.
Zu jeder Prüfung musst du dich beim Studienbüro anmelden. Dies erfolgt über das Campus Management.
Wenn du zu einer Prüfung nicht kommen kannst, ist es unbedingt erforderlich, dass du dich rechtzeitig abmeldest. Du kannst dich bis 24:00 Uhr des davorliegenden Tages über das Campus Management Protal abmelden. Falls du diese Frist verpasst, hast du noch die Möglichkeit vor Ausgabe der Klausur von der Klausur zurückzutreten. Du musst aber persönlich anwesend sein. Meldest du dich nicht von der Klausur ab, zählt dies als nicht bestanden (Note: 5,0).
Eine nicht bestandene Prüfung ist zunächst einmal nicht schlimm. Es gibt die Chance auf eine Nachprüfung, die dann aber nach Möglichkeit bestanden werden sollte. Schaffst du die auch nicht, dann hast du noch eine letzte Chance in einer mündlichen Prüfung. Jetzt geht es ums Ganze: Die mündliche Prüfung kann höchstens noch zu einem Bestehen mit der Note ausreichend (4,0) führen. So weit sollte es aber in der Regel nicht kommen müssen.
Solltest du auch diese nicht schaffen, bleiben dir zwei Optionen. Entweder ist dein Studium vorbei oder du machst von der sogenannten Härtefallregelung gebrauch. Diese kannst du maximal zweimal beim Prüfungsausschuss beantragen (aber maximal einmal pro Modul), bevor der dritte Antrag nur noch vom Rektor gebilligt werden kann.
Eine Prüfung "auf gut Glück" einfach mal zu versuchen, kann wirklich schlechte Auswirkungen haben. Wenn du dir sicher bist, dass du es nicht schaffst, dann melde dich zu der Prüfung lieber gar nicht erst an, auch wenn du dann eventuell sogar ein ganzes Jahr auf die nächste Chance warten musst. Gerade bei Nebenfächern und Erweiterter Mathematik (zu Einzelheiten siehe die gesonderten Artikel) ist es ratsam, sich im Zweifel überhaupt nicht für eine Prüfung anzumelden. Denn wenn du einmal eine Modulprüfung antritt, das heißt die Modulprüfung mitschreibst oder dich nicht abmeldest, entscheidest du dich automatisch dafür, das komplette Fach bis zum Ende durchzuziehen. Meldest du dich beispielsweise für die BWL A Klausur an und meldest dich nicht ab, so bist du verpflichtet das Fach BWL (also BWL A, BWL B, BWL C und Rechnungswesen) als Nebenfach abzulegen. Ein Wechsel in ein anderes Nebenfach ist dann nicht mehr möglich.

mündliche Prüfungen

Die Fächer Moderne Experimentelle Physik und Moderne Theoretische Physik werden modulübergreifend jeweils in einer mündlichen Erfolgskontrolle geprüft. Für das Fach Moderne Experimentalphysik brauchst du 2 von 3 Vorleistungen. Dies sind in der Regel Übungsscheine. Im Fach Moderne Theoretische Physik ist es etwas komplizierter. Hier benötigst du 4 Übungsscheine (Vorleistung 1) und 3 Klausren (Vorleistung 2). Die Klausur in Quantenmechanik I (Theo D) ist dabei verpflichtend. In welchem der anderen 3 Module (Quantenmechanik II (Theo E), Statistische Physik I (Theo F1) und Statistische Physik II (Theo F2)) du die restlichen 2 Klausuren schreibst, bleibt dir überlassen. Die Klausuren sind im Unterschied zu den Klausuren in der Klassischen Physik Scheinprüfungen. Das bedeutet du bekommst keine Note, sondern lediglich das Prädikat "bestanden" oder "nicht bestanden". Alle unbenoteten Erfolgskontrollen sind beliebig oft wiederholbar (einzig und allein deine begrenzte Höchststudiendauer könnte die Anzahl der Versuche einschränken).
Dafür wird die Note dieses Faches vollständig aus der mündlichen Prüfung gebildet. Dies scheint vielleicht bei einseitiger Betrachtung eine unausgewogene Notenkonzentration zu sein, doch dieses System hat sich beim auslaufenden Diplomstudiengang bewährt und konnte zunächst bei der Umstellung ausschließlich aus rechtlichen Gründen nicht übernommen werden.

Benotung

Für jede Prüfung gibt es Noten. Aus den Noten aus Übungen und Klausuren etc. setzt sich nachher die Modulnote zusammen. Diese geht mit einer Gewichtung (siehe Prüfungsordnung) in die Fachnote ein. Aus den Fachnoten wiederum ermittelt sich zusammen mit deinen anderen Noten dann deine Bachelornote.
Ein Fach ist dann bestanden, wenn jedes Modul des Faches bestanden ist, das heißt mit mindestens 4,0 abgeschlossen wurde. Der Abschluss ist dann erreicht, wenn alle Fächer, die Seminare und die Bachelor-Arbeit mit jeweils mindestens 4,0 abgeschlossen wurden.

Jedes Modul, die Seminare und die Bachelorprüfung bringen dir bei Bestehen eine gewisse Anzahl an Punkten bzw. Credits. Dabei ist es egal, mit welcher Note du bestehst, die Punkte bekommst du immer. Ein ECTS-Punkt entspricht einem Arbeitsaufwand von etwa 30 Arbeitsstunden im Semester. Der Bachelor umfasst 180 Punkte.

Die ECTS-Punkte berechnen sich im Bachelor in der Regel aus den Semesterwochenstunden als V+2*Ü, d.h. die SWS der Übungen zählen doppelt, und im Master in der Regel als 2*V+2*Ü.

Ein Blick auf den Studienplan verrät, dass es im Fach Höhere Mathematik für das Modul Höhere Mathematik II 6 Punkte für die Vorlesungen und 2 Punkte für die Übungen, also 6+2*2=10 Punkte insgesamt gibt.