Meteorologie

Allgemeine Informationen

Was ist eigentlich Meteorologie genau?

Hierbei handelt es sich um die Physik und Chemie der unteren Atmosphäre. MeteorologInnen erkunden Wetter und Klima durch Anwendung physikalischer, statistischer und chemischer Methoden, um Zustände zu beschreiben, Prozesse zu verstehen und Vorhersagen zu machen.

Unsere Kenntnisse über den Zustand der Atmosphäre stammen von einem dichten Netz aus Bodenstationen, Bojen, Schiffen, Flugzeugen, Wetterballons und Fernerkundungsinstrumenten auf Satelliten und am Boden. Zusammen mit immer komplexeren Computermodellen werden diese Beobachtungen benutzt, um das Wetter und die Luftqualität bis zu 14 Tagen in die Zukunft vorherzusagen und vor Extremereignissen wie Sturm, Starkregen, Hagel, Hitze oder Smog zu warnen.

Wie ist das Bachelorstudium in Karlsruhe aufgebaut?

Der Bachelorstudiengang hat ein eigenständiges berufsqualifizierendes Profil mit einer Regelstudienzeit von 6 Semestern. Während des Studiums werden ein breit angelegtes Grundwissen in allen zentralen Gebieten der Meteorologie und Klimatologie sowie fundierte Kenntnisse in Physik und Mathematik vermittelt. Neben den wissenschaftlichen Grundlagen werden vor allem Methodenkompetenz und berufsfeldbezogene Qualifikationen vermittelt. Der zusätzliche Erwerb von Kenntnissen in Programmieren sowie von additiven Schlüsselqualifikationen, den so genannten Soft Skills, runden das Profil ab.

Studienablauf

In den ersten Semestern des Studienganges werden hauptsächlich physikalische und mathematische Grundlagen vermittelt. Von großer Bedeutung sind dabei die Fächer Experimentalphysik sowie Theoretische und Moderne Physik. Diese Fächer setzen sich aus verschiedenen Modulen zusammen, in denen Lehrinhalte zur Mechanik, Elektrodynamik, Optik, Thermodynamik und Atom- und Teilchenphysik vermittelt werden. In den Vorlesungen der Höheren Mathematik werden Lehrinhalte aus den Gebieten Analysis, Vektoranalysis, lineare Algebra, Funktionentheorie, Differentialgleichungen sowie Integraltransformationen behandelt.

Die meteorologischen Grundlagen werden in den ersten vier Semestern durch die Lehrveranstaltungen Allgemeine Meteorologie, Klimatologie, Einführung in die Synoptik, Instrumentenkunde, Theoretische Meteorologie I und II, Numerische Methoden sowie dem Meteorologischen Praktikum vermittelt.

Im fünften und sechsten Semester wird das meteorologische Fachwissen vertieft und erweitert. Während dieses Studienabschnitts werden Vorlesungen zur Theoretischen Meteorologie III und IV, zur Numerischen Wettervorhersage, zu Synoptik I und II, zu Statistik, zur Allgemeinen Zirkulation und zur Einführung in Atmosphärische Chemie und Aerosole gehalten. Durch die Lehrveranstaltungen Seminar zur Wettervorhersage wird die Anwendung und Umsetzung des erworbenen meteorologischen Fachwissens gefördert. Obligatorisch ist zudem der Erwerb additiver Schlüsselqualifikationen während des Studiums. Hier werden Lehrveranstaltungen über z.B. wissenschaftliches Englisch, wissenschaftliches Schreiben und Präsentieren, Patentrecht, Wissenschaft in der Öffentlichkeit, Projektmanagement, Sprachen usw. angeboten.

In der abschließenden Bachelorarbeit, deren Bearbeitungszeit drei Monate beträgt, sollen - als Hinleitung auf berufliche Tätigkeiten oder auf ein konsekutives Masterstudium - die im Studium erworbenen Fähigkeiten und das Wissen angewandt werden. Hierzu werden relevante Informationen gesammelt, bewertet und interpretiert, um daraus wissenschaftlich fundierte Urteile abzuleiten.

Die Bachelorprüfung besteht aus der Bachelorarbeit und Fachprüfungen. Die Fachprüfungen bestehen wiederum aus Modulprüfungen. Die Prüfungen finden veranstaltungsnah statt, d.h. zumeist unmittelbar nach dem jeweiligen Semester, oder zum Beginn des nächsten Semesters. Einige Modulprüfungen sind bereits nach dem ersten Semester abzulegen und schon Bestandteil der Bachelorprüfung und somit der Gesamtnote. Für den erfolgreichen Abschluss des Bachelorstudienganges Meteorologie am KIT sind während des gesamten Studiums Studienleistungen im Umfang von 180 Leistungspunkten zu erwerben. Als akademischer Grad wird dann der "Bachelor of Science" (B.Sc.) verliehen.

Was sollte ich mitbringen?

Ihr solltet Meteorologie studieren, wenn …

  • Ihr Interesse habt, die physikalischen Vorgänge in der Atmosphäre genauer zu verstehen
  • Euch naturwissenschaftliche Dinge schon immer interessiert haben.
  • Ihr vor mathematischen und physikalischen Dingen keine Scheu habt.
  • Es euch Spaß macht, physikalische Zusammenhängen und neuen Fragen auf den Grund zu gehen.

Trifft das zu? Dann seid ihr hier richtig!

Kann ich sofort anfangen zu studieren?

Der Bachelorstudiengang Meteorologie ist zulassungsfrei. Somit kann das Studium zum Wintersemester (Start im Oktober) aufgenommen werden. Die Bewerbung muss bis zum 15. September über das Bewerberportal des KIT erfolgen.

Welche Berufsfelder gibt es in diesem Bereich?

Die Berufsfelder, in denen Meteorologen tätig sein können, sind vielfältig. Eines der bekanntesten stellt sicherlich die Wettervorhersage dar. Potentielle Arbeitgeber sind in diesem Berufsfeld zum einen nationale Wetterdienste – z. B. der Deutsche Wetterdienst (DWD), der rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt – zum anderen private Wetterdienste.
Auch Ingenieurbüros beschäftigen vermehrt Meteorologen zur Erstellung von (Umwelt-) Gutachten. Gegenstände der Gutachten sind beispielsweise Spurenstoffausbreitung, Einflüsse der Stadtentwicklung auf die Luftqualität und/oder Wärmebelastung sowie Windkraftstandorte.

Aufgrund ihrer fundierten Kenntnisse in Mathematik und Physik und den Erfahrungen im Umgang mit großen Datenmengen, finden Meteorologen auch in Unternehmen Arbeitsplätze, die Software entwickeln oder numerische Simulationen jeglicher Art
durchführen.

Arbeitsplätze gibt es zudem an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Dabei existiert eine große Vielfalt an Forschungsbereichen. So beobachten Meteorologen die Vorgänge in der Atmosphäre und werten die gesammelten Daten aus. Sie erarbeiten Modelle für die Wettervorhersage und Klimatologie. Darüber hinaus beschäftigen sie sich auch mit der Entwicklung von Methoden und Messinstrumenten. Weiterhin forschen sie zu aktuellen Themen im Bereich Umwelt und Klima, beispielsweise globaler Klimawandel, Ozonloch, Regenwaldabholzung und Treibhauseffekt. Aber auch zu meteorologischen Themen wird geforscht, etwa zur Kurzfristvorhersage, zur Verbesserung der Langfristvorhersage oder zur Ausbreitungsrechnung. Als ein Beispiel der Forschungstätigkeit kann das im Januar 2009 gegründete KIT-Zentrum „Klima und Umwelt“ gelten. Hier werden interdisziplinär Grundlagen- und Anwendungswissen zum Klima- und Umweltwandel erarbeitet und daraus Strategien und Technologien zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen entwickelt. Auch existieren am KIT gute Bedingungen zur Aufnahme einer Promotion.

Schließlich finden Meteorologen vermehrt bei Banken und Versicherungen einen Arbeitsplatz. Dort beschäftigen sie sich überwiegend mit der Risikoabschätzung von Natur- und Umweltkatastrophen und der Erstellung meteorologischer Gutachten und Prognosen, z. B. im Hinblick auf Auswirkungen der Klimaänderung.

Was spricht für ein Meteorologiestudium in Karlsruhe?

Vorteile des KIT

  • Zusammenhängendes Universitätsgelände (KIT Campus Süd) in Zentrumslage und fußläufig zur Innenstadt, Schloss und Schlosspark.
  • Möglichkeit zur Kombination mit anderen Natur-/Geowissenschaften (z.B. Geophysik, Geodäsie, …) als Ergänzungs-/Nebenfach.
  • Erwerb weiterer außerfachlicher Qualifikationen möglich (Studium Generale.Sprachkurse).
  • Reichhaltiges Sportangebot (Hochschulsport, Vereinssport, Wettkampfsport).
  • Breites Angebot an Hochschulgruppen aus den verschiedensten Bereichen (politisch, kulturell, sozial, …).
  • Vielzahl von musikalischen Einrichtungen: vom Tanz- bis zum Symphonieorchester, von der Big Band bis zum Kammerchor.
  • Gute Strukturen der Nachwuchsförderung

Vorteile des Instituts für Meteorologie und Klimatologie (IMK)

  • Größtes meteorologisches Institut in Deutschland und durch Kombination des Universitätsbereiches mit einer Großforschungseinrichtung sehr breites Spektrum an Forschungsgebieten.
  • Abwechslungsreiches Vorlesungsangebot, große Auswahl unterschiedlicher Themen für Abschlussarbeiten und vielfältige HiWi-Jobs für Studierende.
  • Bedingt durch sehr kleine Jahrgänge gutes Betreuungsverhältnis und keine überfüllten Lehrveranstaltungen.
  • Zahlreiche internationale Kontakte durch gemeinsame Projekte und Messkampagnen (z.B. am Toten Meer oder in Afrika).
  • Enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst und anderen internationalen Wetterdiensten und Forschungseinrichtungen (z.B. Entwicklung neuer Vorhersagemodelle).
  • Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt [z.B. Leeds (England), Tel Aviv (Israel), Istanbul (Türkei)].

Mehr Informationen zum Studiengang gibt es auf der Homepage des IMK.
Außerdem existiert ein offizielles Video zum Bachelorstudiengang Meteorologie am KIT.

Weitere Fragen?
meteorologie_at_fachschaft.physik.kit.edu