Offener Brief der Fachschaft Physik an Prof. Wanner und Frau Kurz betreffend Einladungsschreiben zu den Orientierungsphasen der Fachschaften

Die Leiterin des Studienbüros Daniela Kurz hat entschieden, die Einladungen zu den Orientierungsphasen der Fachschaften nicht mehr per Post mit dem Zulassungsbescheid zu versenden sondern nur noch per E-Mail. Wir sehen damit die O-Phase als wichtigen Bestandteil des Studienbeginns bedroht. Wir haben uns entschlossen in dieser Sache einen offenen Brief an den Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten Prof. Alexander Wanner und an die Leiterin des Studienbüros Daniela Kurz zu schreiben:

Sehr geehrter Herr Wanner, sehr geehrte Frau Kurz,

das kommende Wintersemester ist noch weit entfernt. Nichtsdestoweniger laufen innerhalb der Fachschaften schon die Vorbereitungen der nächsten Orientierungsphasen (O-Phasen) für die Erstsemester an. Im Rahmen der Orientierungsphase investiert eine beträchtliche Anzahl Studierender höherer Semester ehrenamtlich ihre Freizeit, um Studienanfängern den Einstieg in das Studium zu erleichtern. Neben der organisatorischen und strukturellen Einführung wird vor allem die Knüpfung sozialer Kontakte unter Studienanfängern gefördert. Die O-Phase erfährt als essentieller Bestandteil der Studienberatung eine große Wertschätzung sowohl unter Professoren als auch unter Studierenden. Es ist also von immenser Bedeutung, dass jeder Studienanfänger über das Angebot der O-Phase zuverlässig informiert wird.

Zum Wintersemester 13/14 sollen erstmals Einladungen zur O-Phase – anstatt wie bisher per Brief mit dem Zulassungsbescheid – nachträglich als E-Mail versendet werden. Die Studierendenvertretung der Fakultät für Physik sieht den sicheren Informationsfluss dadurch nicht gewährleistet. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass damit der Stellenwert der O-Phase nicht an die Studienanfänger heran getragen werden kann. Außerdem stellt dieses Verfahren eine despektierliche Herabwürdigung studentischen Engagements dar.

Der Weg zu diesem Entschluss des Studienbüros ist eine weitere Unverschämtheit. Der Studierendenschaft wurde Mitsprache vorgegaukelt, indem ihre Meinung eingeholt wurde. Im Zuge dessen haben sich die Fachschaften des KIT geschlossen für eine postalische Zustellung der O-Phasen-Einladungsschreiben ausgesprochen. Dieser Wunsch der Studierenden wurde aber vollständig ignoriert, wodurch nun für etwaige Änderungen des neu beschlossenen Verfahrens des Studienbüros eine zeitkritische Situation entstanden ist.

Die vorgeschobene Argumentation des Studienbüros eines personellen Engpasses ist fadenscheinig. Fundamentale Pflicht des Studienbüros ist die Ausführung der elementaren Verwaltungsaufgaben. Sollten dafür von übergeordneten Stellen unzureichende Mittel zur Verfügung gestellt werden, so ist dieser Mangel zu beheben. Dieser Aspekt verschärft sich dadurch, dass in den letzten Jahren direkt Studiengebühren und danach Qualitätssicherungsmittel in den Ausbau des Studienbüros investiert wurden. Es ist deswegen nicht einzusehen, warum der Studierendenschaft die Zusammenarbeit in diesem Punkt verweigert wird.

Wir fordern daher das Studienbüro auf, die Einladungen zu den Orientierungsphasen weiterhin per Post mit dem Zulassungsbescheid zu verschicken.

Für Rückfragen und Gespräche stehen wir gerne zur Verfügung. Sie können uns erreichen unter fachschaft@physik.uni-karlsruhe.de oder Alexander Rein unter alex@fachschaft.physik.uni-karlsruhe.de und telefonisch unter 015122837884.

Mit freundlichen Grüßen
Nefta Kanilmaz, Benjamin Lipp und Alexander Rein
Fachschaftssprecher der Fachschaft Physik